Dem kalten und nassen Deutschland den RĂŒcken kehren und endlich im Land seiner TrĂ€ume leben- viele sind von diesem Gedanken beseelt, manchmal auch getrieben – Sie auch?
Wenn Sie ebenfalls dazu gehören, sollten Sie sich unbedingt vorher mit diesen Stolperfallen beschÀftigen, damit aus dem Traum vom Auswandern kein Albtraum wird.
Jedes Jahr verlassen 150-200.000 Deutsche ihre Heimat, um ihr GlĂŒck im Ausland zu finden. – Tendenz steigend. Die GrĂŒnde sind unterschiedlich, doch meist ist es eine hohe Unzufriedenheit mit den Gegebenheiten hier vor Ort; hohen Lebenshaltungskosten, Steuerabgaben und vielem mehr.
Doch wie schafft man es, auch erfolgreich woanders FuĂ zu fassen, zu arbeiten, zu leben?
[vertical_spacing]Zugucken, wie es nicht sein sollte- âGoodbye Deutschland”
Hilfreich ist es auf jeden Fall, wenn Sie sich Reportagen wie âGoodbye Deutschlandâ ansehen.
Dort erfahren Sie am ehesten, wie Sie es nicht machen sollten- können aber sehr viel ĂŒber Land und Leute lernen, was Ihnen in der Vorbereitung und Entscheidungs-Phase helfen wird.
1. Informationen ĂŒber das Auswandern sind das A und O
Viele, die im Ausland entnervt aufgegeben haben, hatten völlig falsche Vorstellungen von einem Leben in ihrem Traumland. Und dazu gehört natĂŒrlich auch die Frage, zu welcher Gruppe Sie gehören: Wollen Sie im Ausland komplett neu starten, arbeiten, ein eigenes Unternehmen hochziehen? Oder wollen Sie mehr von Ihrer Rente haben? Vielleicht wollen Sie- quasi als Test- auch erst einmal nur ĂŒberwintern?
Hier legen sich die Grundsteine dessen, was Sie wissen mĂŒssen, von selbst. Denn als zukĂŒnftiger Unternehmer sind Fragen nach der BĂŒrokratie der Behörden, den erhobenen Steuern usw. wichtig, fĂŒr den Rentner möglicherweise eher die QualitĂ€t der Krankenversorgung und das Klima.
2. “Habla espagnol?” – Wie Sprachkenntnisse Ihnen helfen, TĂŒren zu öffnen
Gehen wir einmal davon aus, dass Sie auswandern möchten, um zu arbeiten. Egal ob Sie selbstÀndig oder angestellt arbeiten möchten, wichtig, um sich selbst ins GesprÀch zu bringen, ist der Dialog mit den Menschen vor Ort.
In vielen LÀndern kommen Sie auch mit Englisch nicht viel weiter, da die einfachen Menschen oft nur die Landessprache verstehen und sprechen. Gehen Sie sprachlich mit ihnen auf eine Stufe, so entsteht NÀhe, die GeschÀfte ermöglichen werden.
3. Andere LĂ€nder, andere Sitten
Hiermit ist nicht nur Kultur und Brauchtum angesprochen. Das, was Sie tun möchten und wie Sie sich verhalten, sollte auch in Einklang mit den GebrÀuchen vor Ort stehen.
Mit einer chromblitzenden Diskothek werden Sie in einer lĂ€ndlichen Region in Tibet sicher wenig Erfolg haben und auch ob der Bedarf an den FĂ€higkeiten, Ihrem Beruf, vor Ort ĂŒberhaupt vorhanden ist, sollten Sie vorweg eingehend klĂ€ren.
4. Machen Sie Ihr Ding- doch sehen Sie immer den Bedarf
Das, was hier in Deutschland gĂŒltig ist, gilt in diesem Punkt auch anderswo: NĂ€hern Sie sich Ihrem Wunschland mit einer Offenheit, die BedĂŒrfnisse der Bewohner zu erkennen, so wie Sie (hoffentlich) Ihr GeschĂ€ft schon hier in Deutschland angegangen sind.
Erkennen Sie, wo Lösungen nötig sind und versuchen Sie nicht, Ihr GeschÀftsprinzip eins zu eins in einem anderen Land umsetzen zu wollen.
5. Bewahren Sie sich einen langen Atem
Verabschieden Sie sich von dem Gedanken, dass im Land Ihrer TrÀume alles nur auf Sie und Ihr Produkt, Ihre Arbeitskraft, Ihre Dienstleistung gewartet hat.
Auch dort benötigen Sie erst einmal die Möglichkeit, gesehen und wahrgenommen zu werden und sich zu beweisen.
Diese Anlaufzeit sollte ein fester Faktor in Ihrer finanziellen Budget-Berechnung darstellen.
6. Lassen Sie deutsche Unarten los!
Sicher kennen Sie das auch aus Urlauben: Deutsche, die sich im Ausland auffĂŒhren, als hĂ€tten Sie keine Kinderstube; die groĂmĂ€ulig auftreten und mit den finanziellen Möglichkeiten protzen, die ihnen ihre (schmale) Urlaubskasse in einem relativ armen Land ermöglicht.
Besonders wenn Sie hier dauerhaft leben und sich etwas aufbauen wollen gilt immer die Devise: Man sieht sich zwei Mal im Leben. Wenn Sie ein angenehmes Leben, möglicherweise ein GeschĂ€ft in diesem Land fĂŒhren wollen, verhalten Sie sich so, dass es leicht fĂ€llt, Sie zu akzeptieren.
Erzeugen Sie Sympathien, nehmen Sie am gemeinschaftlichen Leben teil und bringen Sie sich ein. FĂŒgen Sie sich in die sozialen Strukturen ein und bieten Sie Ihre Hilfe an- es wird Ihnen gedankt werden.
7. Haben Sie einen Plan- aber bleiben Sie flexibel
Sicher haben Sie die eine oder andere Vorstellung, wie sich Ihr Leben und Arbeiten im Ausland gestalten soll.
Doch bei allen PlÀnen und Zielen- vergessen Sie nie die UnwÀgbarkeiten, die in anderen LÀndern auf Sie zukommen können, die von Deutschland abweichen.
Sei es die MentalitÀt, Schwierigkeiten mit Behörden oder auch Beschaffung von Material, das Sie benötigen- es gibt viele Faktoren, die Ihre PlÀne verzögern oder sogar einen Strich durch die Rechnung machen können.
Nutzen Sie also Punkt 1 intensiv, um sich ĂŒber einen Plan B oder auch C im Klaren zu sein, finden Sie Möglichkeiten heraus, Durststrecken zu ĂŒberbrĂŒcken und zu meistern. Die Lösungen stecken meist schon im Problem selbst.
8. Schaffen Sie eine zusÀtzliche Einnahmequelle
Es ist vorteilhaft, zusÀtzliche Einnahmequellen zu haben, um nicht auf lokale Jobs angewiesen zu sein.
Es mag sein, dass ein Thai mit knappen 230 Euro Monatsgehalt gut ĂŒber die Runden kommt … Sie mit Ihren drei Kindern damit aber ein Problem haben.
Es gibt viele Möglichkeiten fĂŒr mehr Einkommen nebenbei, machen Sie sich unbedingt schlau.
9. UnterschÀtzen Sie niemals die Akklimatisierungsphase
Ohne Moos nichts los, das gilt in anderen LĂ€ndern ebenso wie in Deutschland. Doch wird die Wahrscheinlichkeit, dass Sie sofort los legen und arbeiten können, wohl eher unrealistisch sein. Angefangen bei der Klima-Anpassung werden Sie sicherlich Ihr neues Leben erst in ein paar mehr oder weniger geordnete Bahnen lenken mĂŒssen, benötigen ein Dach ĂŒber dem Kopf, richten sich ein und haben sicher auch den einen oder anderen Behördengang zu absolvieren- möglicherweise benötigen Sie eine Arbeitsgenehmigung oder Ă€hnliche Lizenzen. UnterschĂ€tzen Sie als nicht die finanziellen Mittel, die nötig sind, um diese Startphase zu ĂŒberbrĂŒcken- und wenn Sie sich selbstĂ€ndig im Ausland machen, darĂŒber hinaus auch die verlĂ€ngerte Startphase fĂŒr GrĂŒndungen im Ausland. Ihnen fehlen Kontakte, möglicherweise gibt es Sprachbarrieren, das alles macht einen Start im Ausland nicht einfacher als hier in Deutschland.
Fazit Auswandern- aber clever!
Eigentlich ist es im Ausland fast so wie ĂŒberall im Leben: Mit der nötigen Vorbereitung, gesammelten Informationen, einem finanziellen Polster und sowohl einem gesunden MaĂ an RealitĂ€tssinn wie auch Pioniergeist ist alles möglich. D ie lĂ€ngste Reise beginnt mit dem ersten Schritt- mit dieser Liste fallen Sie nicht auf die Nase- Sie schweben ins Ziel.
Quellen: Coin-SL; Business-Netz