Die Niederlage des Deutschen Reiches im 1. Weltkrieg führte 1918 zur Abdankung des Kaisers, zum Entstehen der Weimarar Republik und zu einer neuen Verfassung. Das neue Deutschland stand vor großen Problemen, nicht zuletzt wegen der Reparationszahlungen an die Kriegs-Gewinner durch den Versailler Vertrag …
Deutschlands Wirtschaft lag damals in Scherben. Der Staat war pleite. Um dennoch seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, wurde die Notenpresse angeworfen, und zwar so lange, bis sie heiß lief. Dann explodierte die Inflation und wurde zur gefürchteten Hyperinflation.
Anfang 1923 traten die deutschen Arbeiter aus Protest gegen die Besetzung des Ruhrgebiets durch französische Truppen in einen lang anhaltenden Generalstreik. Trotz ihrer schlechten wirtschaftlichen Lage beschloss die Weimarer Regierung, diesen Streik zu unterstützen, indem sie die Löhne der Streikenden weiter zahlte. Sie tat dies, indem sie die Auflage von Banknoten erhöhte – eine Strategie, welche die Regierung bereits seit 1921 mit wenigen Unterbrechungen kräftig betrieben hatte.
Die Finanzberater der deutschen Regierung waren sich der Gefahr bewusst, die eine solche Überschwemmung der Wirtschaft mit ungedecktem Papiergeld mit sich bringen würde, weshalb sie den Politikern rieten, diesem Wahnsinn nur vorübergehend zu veranstalten. Da der Kampf im Ruhrgebiet jedoch bis in den Sommer und Herbst 1923 andauerte, konnte keine Alternative zur Bewältigung der Krise gefunden werden. Ständig wurde weiteres Papiergeld in die deutsche Wirtschaft gepumpt, was zur Abwertung der Mark und unweigerlich zur Hyperinflation führte.
Bis Mitte 1923 nutzte die Zentralbank der Nation mehr als 30 Papierfabriken, fast 1.800 Druckmaschinen und 133 Unternehmen, um Banknoten zu drucken. Ironischerweise wurde damals die Herstellung von Papiergeld zu einem der wenigen profitablen Wirtschaftszweige in Deutschland. Auf dem Höhepunkt der Krise gaben mehrere deutschen Landesregierungen, einige Großstädte und sogar einige Kneipen ihr eigenes Papiergeld heraus.
Die Hyperinflation von 1923
Und dann nahm das Schicksal seinen Lauf. Die größte Wirtschaftskrise in der Geschichte Deutschlands begann mit dem Versäumnis, im November 1922 eine Reparationszahlung abzustottern. Dies setzte eine Kette von Ereignissen in Gang, zu denen Besetzung, Hyperinflation und Aufstände gehörten.
- Die erste Reparationszahlung hatte fast alles in Anspruch genommen, was Deutschland zahlen konnte. Die Franzosen waren aber der Meinung, dass Deutschland die Reparationszahlungen weiter leisten konnte, aber nicht wollte. Während die deutsche Regierung argumentierte, dass sie sich die Zahlungen in der Tat nicht leisten konnte.
- Daraufhin schickten Frankreich und Belgien Truppen in die wichtigste deutsche Industriezone, das Ruhrgebiet. Ziel war es, Industriegüter als Reparationszahlungen zu beschlagnahmen. Sie besetzten Kohlebergwerke, Eisenbahnen, Stahlwerke und Fabriken – alles Dinge, die für die deutsche Wirtschaft ziemlich wichtig waren.
- Die deutsche Regierung verordnete den Arbeitern, eine Politik des “passiven Widerstands” zu verfolgen. Sie sollten sich weigern, mit den ausländischen Truppen zu kooperieren. Im Gegenzug versprach die deutsche Regierung, ihre Löhne weiter zu zahlen.
- Die Franzosen reagierten entschlossen. Insgesamt wurden 132 deutsche Arbeiter getötet und etwa 150.000 aus dem Ruhrgebiet vertrieben.
- Die unmittelbaren Folgen der Besetzung waren für die Weimarer Regierung nicht so gut wie erhofft. Die rasch wachsende Kaufkraft der Deutschen führte zu knappen Gütern.
- Die Preise gerieten außer Kontrolle: Ein Laib Brot kostete im Januar 1923 satte 250 Mark. Im November waren es dann 200.000 Millionen Mark.
- Im Herbst 1923 kostete der Druck eines Geldscheins mehr, als der Schein wert war.
- Während der Wirtschaftskrise wurden die Arbeiter oft zweimal am Tag bezahlt, weil die Preise so schnell stiegen, dass ihre Löhne abends praktisch wertlos waren.
Saniert waren dagegen die Schuldner. Wer sich etwa 1921 für ein Haus oder Grundbesitz verschuldet hatte, der war über Nacht alle seine Schulden los. Gemäß dem Grundsatz “Mark = Mark” konnten Kredite, die bei einem stabilen Kurs aufgenommen worden waren, mit entwerteter Währung zurückgezahlt werden.
Größter Profiteur war natürlich der größte Schuldner: der Staat. Seine gesamten Kriegsschulden in Höhe von 154 Milliarden Mark beliefen sich, als am 15. November 1923 auf gerade einmal 15,4 Pfennige.
100 Jahre später – Parallelen sind unverkennbar
Vor 100 Jahren taumelte Deutschland also in eine selbst verschuldete Hyperinflation. Kommt nun die nächste? Die Parallelen zu 2022 sind ziemlich offensichtlich. Auch heute steigen die Preise, und die Europäische Zentralbank druckt fleissig neues ungedecktes Geld.
Was geschah nun vor 100 Jahren, um aus dem Schlammassel rauszukommen? Damals gab es ein Ende mit Schrecken. Auf dem Höhepunkt der Hyperinflation im November 1923 musste eine neue Währung geschaffen: die Rentenmark. Im Oktober 1924 wurde die Rentenmark dann in Reichsmark umbenannt. Die alte wertlose Mark wurde einfach von der Regierung abgeschafft.
Besonders durch die Hilfe der Amerikaner konnte die neue Reichsmark stabilisiert werden. Der Amerikaner Charles Dawes entwickelte eine Art Marshallplan für die Weimarer Republik. Mitte der 1920er Jahre erholte sich die Wirtschaft wieder. Viele Deutsche lernten schnell aus den Ereignissen. Wer konnte, brachte sein Vermögen mit Investitionen in Sachwerte in Sicherheit. Und viele tun das heute wieder.
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