Jedes Jahr verlassen 150-200.000 Deutsche ihre Heimat, denken über Auswandern nach Thailand, Kanada, Südamerika und Co. nach. Sie wollen ihr Glück im Ausland finden – Tendenz steigend.
Die Gründe sind unterschiedlich: hohe Unzufriedenheit mit den Gegebenheiten hier vor Ort, hohe Lebenshaltungskosten, Steuerabgaben, schlechtes Wetter und vieles mehr.
Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, nach Thailand und Co. auszuwandern, hier 9 Schritte, damit aus dem Auswander-Traum kein Albtraum wird.
Wichtig: Diese 9 Schritte sind nur ein Überblick. Wenn Sie sich ernsthaft für das Thema interessieren habe ich ein ca. 30 Minuten-Video für Sie vorbereitet, welches Sie sich hier herunterladen können.
Zuerst gehe ich einfach einmal davon aus, dass Sie in ein warmes, sicheres Land mit ähnlichem Komfort wie zuhause wollen.
Ich gehe auch davon aus, dass Geld sehr wohl eine gewisse Rolle spielt: Entweder haben Sie welches, oder Sie haben sehr wenig. Beides ist in Ordnung.
(Falls Sie Multimillionär sein sollten, wird Sie dieser Artikel nicht so sehr betreffen. Falls nicht, dann betrifft er Sie sehr wohl). Gehen wir es also an.
1. Werden Sie sich klar: Warum will ich weg?
Warum wollen Sie weg? Ist es das Wetter? Suchen Sie einen besseren Job? Abenteuer? Weniger Steuern? Wollen Sie Ihren Lebensabend in einem warmen und günstigen Land genießen ? All das ist völlig legitim.
Es gibt tatsächlich Länder, die warm, günstig und sicher sind.
Und mit günstig meine ich, dass Sie mit 800-900 Euro im Monat gut über die Runden kommen können.
2. Meiden Sie Touristenzentren
Warum? Weil Touristenzentren für … Touristen sind! Und zum Leben zu teuer (und für meinen Geschmack auch zu laut, zu nervig und zu stressig).
3. Arbeiten Sie auf keinen Fall vor Ort
Was ich auf keinen Fall empfehle ist in egal welchem Land zu arbeiten. Warum? Solange Sie keinen qualifizierten Beruf in einer vor Ort benötigten Branche haben, werden Sie sich mit Jobs noch schwerer tun als Einheimische. Sie kennen die Sprache nicht, die einheimischen Gegebenheiten, einfach nichts. Kein guter Start. Und erst recht nicht die Jobauswahl …
Plan B natürlich: Das Restaurant/Bar/Café. Passendes bitte ankreuzen. Erstens sind Sie nicht der Einzige/Erste, der auf diese Idee gekommen ist. Sorry.
Und zweitens ist es ein hartes, hartes Geschäft. Fragen Sie nur einen Bekannten, der in diesem Gewerbe arbeitet. Es ist woanders nicht besser, glauben Sie mir. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen.
Haben Sie Erspartes und wollen davon knabbern?
Auch dieses wird eines Tages (eher früher als später) verschwinden. Sie müssen dafür nicht einmal übers Ohr gehauen werden. Inflation, Verfall/Entwertung der eigenen Währung, Bankenprobleme im eigenen Land auf der einen Seite, Unfall, Krankheit und anderes auf der anderen Seite kann passieren … und das Ersparte schwindet schneller als geplant.
4. Mein Haus. Meine Regeln
Seien Sie sich eines bewusst: ab jetzt Sie der Ausländer. Solange Sie nicht zuhause sind, gilt grundsätzlich, dass die lokale Bevölkerung mehr Rechte hat als Sie. Als Ausländer benötigen Sie für alles und jedes eine Genehmigung. Für den Aufenthalt ein Visum. Das ist für den Anfang mal das Wichtigste.
5. Verabschieden Sie sich von zu hohen Erwartungen
Sie leben in der Ersten Welt. Egal wie dreckig es Ihnen geht … vier von fünf Menschen auf diesem Planeten würden sofort mit Ihnen tauschen! Seien Sie sich dessen bewusst.
Anderen Länder haben andere Standards. Achtung, ich sage „andere“ und nicht „geringere“. Auch in anderen Ländern schaffen es Leute, vernünftig aufs Klo zu gehen, nicht viel mehr Verkehrstote zu produzieren als bei uns, oder ein sehr gutes Essen auf den Tisch zu stellen (meistens sogar gesünder und leckerer als hier). Aber es ist sehr, sehr vieles manchmal sehr, sehr anders. Und an diese müssen Sie sich anpassen!
6. Niemand will Sie haben
Seien wir uns ehrlich: Solange Sie kein Millionär sind, will Sie keiner haben. Klar, es wird geduldet, dass Sie als Tourist, als Gast sozusagen, kommen und möglichst viel von Ihrem Geld dalassen. Und dann wieder verschwinden. Aber es gibt noch einige weit wichtigere Dinge, die Sie berücksichtigen müssen.
7. Lassen Sie deutsche Unarten los
Seit den 1990er Jahren geht es für die deutschen (und auch österreichischen, weniger Schweizer) Touristen bergauf.
Bis dahin sind diese im Ausland durch eine fehlende Kinderstube unangenehm aufgefallen. Großmäuliges Auftreten, besoffenes Gröhlen und protziges Gehabe mit der (schmalen) Urlaubskasse in einem relativ armen Land. So kannte man die Deutschen. Das ist heute glücklicherweise vorbei. Denn das machen jetzt die Russen. Viel lauter. Viel großkotziger. Und viel arroganter.
Sie sind ein Gast. Verhalten Sie sich so, dass es leicht fällt, Sie zu akzeptieren. Und akzeptieren Sie die lokalen Gewohnheiten.
8. Leben Sie mindestens drei Monate an einem Ort, bevor Sie sich fix entscheiden
Es ist nicht möglich, nach zwei Wochen Urlaub sagen zu können: Das ist es, hier will ich meine Kinder aufwachsen sehen.
Ein Urlaub lässt meistens ein sehr optimistisches Bild von dem jeweiligen Ort entstehen. Seien Sie sich dessen bewusst. Ich meine es ernst. 😉
9. Unterschätzen Sie nicht die Anpassungsphase
Ich komme immer wieder auf das Geld zurück (da es für 98% der Auswanderwilligen eben ein Thema ist). Ohne Moos nichts los. Das gilt in anderen Ländern ebenso wie in Deutschland. Selbst wenn Sie viel Geld haben empfehle ich, eine weitere Einkommensquelle zu haben … einfach um unabhängiger zu sein!
Es gibt einige sehr gute Alternativen, die Sie verwenden können. Es ist einfach viel, viel besser, wenn Sie ein finanzielles Polster und bei Ihrer Suche keinen Druck haben! Weil eben Geld reinkommt.
Unterschätzen Sie nicht die finanziellen Mittel, die nötig sind, um diese Startphase zu überbrücken. Hier noch einige Praxistipps und absolute Verbote, an die Sie sich halten sollten. Sie könnten sonst des Landes verwiesen oder, schlimmer, im Gefängnis landen. Oder unter der Erde.
Ich habe ein knapp 40 Minuten Video für Sie vorbereitet, wo ich im Detail auf die einzelnen Punkte eingehe. Sehen Sie es sich unbedingt hier an! Es kann (und wird) Ihnen wichtige Informationen und Einblicke geben.