Jeder von uns möchte zufrieden in seiner Arbeitsstelle sein, und wenn schon Zeitdruck und Arbeitsbelastung seit Jahren kontinuierlich ansteigen, so wollen wir doch wenigstens dafĂŒr sorgen, dass das âSchmerzensgeldâ, das wir dafĂŒr erhalten, sich ebenfalls angemessen erhöht.
[vertical_spacing]Gehaltserhöhung- ein heikles Thema
Schwirren Ihnen beim Gedanken an Geld auch direkt SĂ€tze wie âĂber Geld spricht man nichtâ oder Ă€hnlich durch den Kopf? Das ist fatal, denn die wenigsten Chefs werden morgen zu Ihnen kommen und sagen âMĂŒller, Sie machen das so toll, ab morgen gibt es xy EUR mehrâ.
Automatisch ansteigende GehĂ€lter sind nicht ĂŒblich, und je nachdem, wie Arbeitsdruck und -belastung angestiegen sind, wĂ€ren sie womöglich auch dann nicht angemessen.
[vertical_spacing] [vertical_spacing]Mit guter Vorbereitung steigen jedoch Ihre Chancen, auf der nÀchsten Gehaltsabrechnung ein sattes Plus verzeichnen zu können. Generell gilt die Faustformel, eine Erhöhung bewegt sich zwischen 5 und 15 %, selten mehr wie 20%. Welche fatalen Fehler er dabei zu vermeiden gibt:
[vertical_spacing]1. Sie fĂŒhren das GesprĂ€ch âaus dem Ărmelâ
Der Chef hat gerade Zeit und scheint guter Dinge- ein geeigneter Moment, in die Gehaltsverhandlung zu gehen? Mag sein, dass diese UmstĂ€nde stimmen und ganz sicher wichtig fĂŒr den Erfolg der Verhandlung sind, aber ohne gute Vorbereitung werden Sie dessen BĂŒro höchstwahrscheinlich mit leeren HĂ€nden, auf jeden Fall aber mit weniger Ausbeute verlassen, als es Ihnen lieb ist.
[vertical_spacing]Machen Sie sich also im Vorfeld Notizen zu folgenden Punkten:
- Ihre bisherigen Leistungen (Highlights, Besonderheiten, FĂ€higkeiten)
- Welchen Mehrwert haben Sie dadurch fĂŒr die Firma gebracht?
- Welchen Nutzen werden Sie in Zukunft fĂŒr diese Firma erschaffen?
- Welche konkreten Ziele streben Sie in Zukunft fĂŒr die Firma an?
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Es ist wie im klassischen Marketing: In diesem Punkt ist Ihr Chef quasi Ihr KĂ€ufer, den Sie ĂŒberzeugen wollen, welchen Mehrwert er auch in Zukunft durch seine Investition in Sie erhĂ€lt. Je konkreter und stichhaltiger Sie diesen Mehrwert beziffern und ausmalen können, umso höher steigen Ihre Chancen.
[vertical_spacing]2. Sie sind sich Ihrer Leistung nicht bewusst
Es gibt nichts Schlimmeres in einer Gehaltsverhandlung, als das GesprĂ€ch defensiv zu beginnen. SchlieĂlich sitzen Sie dort, weil Sie nicht nur etwas, sondern sehr viel zu bieten haben. Bringen Sie genau das unverschleiert rĂŒber, ohne unverschĂ€mt oder angeberisch zu sein, steigen Ihre Chancen.
Ganz klar wird das, was Sie sagen natĂŒrlich auch maĂgeblich von Ihrer Mimik und Körpersprache unterstĂŒtzt. Ihr ganzer Körper âredetâ; lassen Sie ihn also ebenso bewusst Ihren Wert und Ihr Bewusstsein ĂŒber Ihren Wert ausstrahlen. Dazu gehört natĂŒrlich auch der Augenkontakt; ein verschĂ€mtes zu Boden blicken ist in dieser Situation absolut unangebracht.
[vertical_spacing]3. Ihre Ehrlichkeit ist entwaffnend
Sicher ist Ehrlichkeit eine Tugend, doch nicht in jedem GesprÀch ist sie am richtigen Platz.
Beim Gehalts-Poker ist es wie beim Auto verkaufen: Sie mĂŒssen damit rechnen, dass Sie herunter gehandelt werden, also greifen Sie entsprechend höher in den Gehaltstopf.
Hiermit verbunden ist auch der Rat, nicht direkt das erste Angebot Ihres Chefs zu akzeptieren- nehmen Sie es eher als Hinweis, dass er Ihre Leistungen genauso hoch einschÀtzt wie Sie selbst und höchstwahrscheinlich auch bereit ist, sich das noch etwas mehr kosten zu lassen.
[vertical_spacing]4. Der höfliche Konjunktiv
âIch wĂŒrde mich freuenâ, âes wĂ€re schönâ, âich könnte mir denkenâ – in all diesen Formulierungen steckt die Höflichkeit eines Bittstellers- doch das sind Sie nicht.
Sie bieten eine herausragende Gegenleistung, die ihren Preis hat; nicht mehr und nicht weniger.
Sparen Sie sich den Konjunktiv fĂŒr den Nachbarn auf, der Ihnen einen Gefallen tun soll, dort ist er angebracht.
[vertical_spacing]5. Persönliche Interessen als Argument
âKaufen Sie dieses Auto, weil ich als VerkĂ€ufer vom Erlös nach Florida fliegen willâ. Und? WĂ€re das fĂŒr Sie ein Argument, das Fahrzeug zu erwerben? Höchstwahrscheinlich nicht.
Und genauso geht es Ihrem Chef, wenn Sie persönliche Interessen als Argument in der Gehaltsverhandlung einsetzen.
Auch hier gilt: Stellen Sie heraus, welchen Nutzen das Unternehmen davon hat, Ihnen mehr Geld zu zahlen, alles andere interessiert Ihren Chef nicht.
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6. No-Go-Doppelpack Vergleich und Drohung
Der Kollege verdient mehr obwohl Sie ebenso viel leisten wie dieser? Das mag frustrierend sein, und dennoch ist es kein Argument fĂŒr Ihren Chef, nur aus diesem Grund Ihr Gehalt an dessen anzupassen. BeiĂen Sie also auf Granit und drohen dem Chef mit KĂŒndigung, setzen Sie ihm hiermit die Pistole auf die Brust. Das mag kein Chef und schon weil er sein Gesicht zu wahren hat, sehen Sie sich selbst tatsĂ€chlich eher auf der Strasse als mit einem Plus auf dem Gehaltsscheck. Machen Sie statt dessen klar was andere FachkrĂ€fte in der Branche verdienen und verweisen Sie wieder auf den Mehrwert, den die Firma durch Sie und Ihre Arbeit erhĂ€lt.
[vertical_spacing]7. Wortschwall-Gebrabbel
âReden ist Silber, Schweigen ist Goldâ sagt schon der Volksmund, und besonders in Verhandlungen ist Schweigen die Waffe der Macht.
Haben Sie Ihre Argumente vor gebracht und Ihre Vorstellung in den Ring geworfen, ist es an Ihnen zu schweigen und Ihrem GegenĂŒber den nĂ€chsten Schritt zu ĂŒberlassen.
Bedenken Sie: Sie selbst haben sich möglicherweise bereits wochenlang mit dem Thema beschĂ€ftigt, Ihr Chef jedoch ist Minuten zuvor von Ihnen âĂŒberfallenâ worden und hat ganz sicher ein paar Momente Bedenkzeit verdient.
SchlieĂlich gilt es, Ihre Informationen erst einmal konkret zu verarbeiten und sich den Mehrwert auszurechnen, sowie das Pro und Kontra abzuwĂ€gen. Deuten Sie diese Pause also nicht als Niederlage, im Gegenteil: Je lĂ€nger sie dauert, umso wahrscheinlicher ist eine Gehaltssteigerung. Andernfalls wĂ€re das Nein bereits ohne groĂe AusfĂŒhrung viel eher gefallen.
Quelle: karrierebibel.de
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