Haben Sie das Mobbing von Kollegen im Büro satt?
Haben Sie auch keine Lust mehr, sich von allem und jedem herum schubsen und sich die Butter vom Brot nehmen zu lassen?
Willkommen bei unserer Schulungsreihe „Arsch sein gehört zum Leben dazu“.
Nehmen Sie es ihnen nicht übel, den Vordränglern und Schlechtrednern, den Lügenverbreitern und all den anderen, die Ihnen zur Zeit noch das Leben im Büro zur Hölle machen.
Ab sofort steigen all diese Personen in den Rang des Sparring-Partners auf!
1. Was die können, können Sie schon lange
Einfacher geht es nicht: Nutzen Sie das Spiegel-Prinzip aus: Der Kollege von gegenüber unterbricht jeden, aber auch wirklich jeden Satz von Ihnen, sobald er zu einem Stichwort auch etwas zu sagen hat?
Prima, das können Sie auch, und wenn es nur die Geschichte von Ihrem toten Regenwurm ist.
Passen Sie die Zeitpunkte so kurz wie möglich ab, am Besten haken Sie direkt schon nach dem dritten bis fünften Wort ein.
Beachten Sie aber, dass es wichtig ist, ohne Punkt und Komma zu sprechen und notfalls die Bekannte der Schwester Ihrer Oma und deren Mitropa-Kaffeemaschine nicht unerwähnt zu lassen.
Falls Sie darin noch etwas Übung brauchen: Auf Youtube finden sich Videos sowohl mit Dieter Thomas Heck als auch mit Eddie Murphy. Als Beverly Hills Cop ist er ein wunderbares Trainingsobjekt in Schnellsprechen.
2. Werden Sie Till Eulenspiegel- die anderen sind’s schon
Die Kollegin ein Stockwerk unter Ihnen verbreitet immer wieder Unwahrheiten über Sie im Betrieb?
Na aber hallo, jetzt gilt es, die eigene Kreativität etwas spielen zu lassen. Für entsprechende Anreize bieten sich Nachmittagsprogramme wie „Familien im Brennpunkt“ an. Hier können Sie aus einer Fülle von Möglichkeiten die schönsten und passendsten Unwahrheiten über Ihre Kollegin auswählen. Märchenstunden gibt es nicht nur im Bundestag, in Zukunft neu, auch in Ihrer Firma!
3. Üben, Üben, Üben
Sicher ist es nicht ganz leicht, von null auf hundert, sprich von nett auf Arschloch umzusteigen. Dafür können Sie hervorragend in Ihrer Freizeit mit Fremden üben:
Schnappen Sie anderen den Parkplatz vor der Nase weg, halten Sie nicht mehr am Zebra-Streifen, drängeln Sie sich an der Kasse oder Wurst-Theke vor- nie war Training so einfach wie heute!
4. Der Klassiker: Dateien löschen oder verfälschen
Der blöde Kerl von nebenan wälzt immer wieder Aufgaben auf Sie ab, präsentiert die Ergebnisse anschließend jedoch als seine eigene Arbeit vor dem Chef?
Na, da haben Sie doch allerbeste Voraussetzungen, so richtig fiese Böcke in die Präsentation ein zu arbeiten. Falsch errechnete Hochrechnungen, veränderte Recherche-Ergebnisse, das Spielfeld ist riesig- und verschafft Ihnen darüber hinaus im direkten Anschluß die Möglichkeit, bei Ihrem Chef mit den echten Fakten zu punkten.
So können Sie sich für die nächste Gehaltserhöhung oder den nächsten Karrieresprung ins Gespräch bringen.
5. Ein bißchen Tölpel spielen geht auch
Sie wollen noch nicht so ganz in die Vollen? Kein Problem, zum Üben reicht es ja erstmal, die Kaffeetasse des Kollegen so geschickt um zu schubsen, dass der Inhalt über die wichtigen Dokumente fließt, die er gleich für sein Meeting braucht. Eine Stufe fieser ist dann schon, wenn’s das Laptop, Tablet oder Smartphone erwischt.
6. Nerv-Programme kosten Nerven
Genau so, wie sie auch heißen: Sie finden im Internet unzählige kleine Programme, die Sie auf den Rechner Ihrer Zielperson installieren können.
Manche starten zeitversetzt zum Start des Rechners, bei anderen können Sie die Zeiten oder Aktionen, die den Start auslösen sollen, vorgeben.
Und schon bekommt Ihr Opfer z.B. eine täuschend echte Windows Fehlermeldung, die partout nicht wieder verschwinden will, die Formatierung der kompletten Festplatte in xy Minuten ankündigt oder wo die Maus partout nicht mehr in irgendwelche Felder eines Arbeitsblatts klicken kann.
Für Sie ist hier der Spaß garantiert.
Im alten XP gab es ein Programm, das Windows Fail hieß. Besonders die Fehlermeldung, es sei zu wenig Speicherplatz, die alle 30 Sek. auf poppt, treibt sicher so Manchen an den Rand des Nervenzusammenbruchs…
7. Gute Erziehung adieu
Auch wenn Sie bisher noch so gut damit gefahren sind- verabschieden Sie sich von Ihren Manieren, lassen Sie den Neandertaler aus sich raus! Rülpsen und Gähnen, wann immer Sie wollen, gehört ab sofort zum Standard-Repertoire ebenso wie Ihr Kampf um den Ihnen zu stehenden Platz: Nicht Sie gehen aus dem Weg, sondern fordern stur Ihren Platz auf dem Gang oder Gehweg ein. Nett kommen Sie nicht weiter, Ellbogen sind angesagt statt geduldiges Warten.
Machen Sie sich Folgendes klar: Die Welt hat exakt auf SIE gewartet und ist bereit, Ihnen die Füße zu küssen.
Ab heute halten Sie nur noch Audienzen und bestimmen selbst, wer daran teil nehmen darf oder in der Waschküche zu schwitzen hat!
Die Ellebogen und Füße hat Ihnen der liebe Gott nicht grundlos gegeben, setzen Sie sie ein!