Der Big Mac von McDonalds ist auf den ersten Blick nur ein ganz gewöhnlicher Burger. Und – wenn Sie mich fragen – nichtmal ein besonders guter. Doch neben dem Verzehr eignet sich dieser Fleischklops auch für eine interessante ökonomische Rechnung! Haben Sie schonmal was vom Big-Mac-Index gehört?
Der Big-Mac-Index ist ein Preis-Index, welcher auf der Theorie der sogenannten “Kaufkraftparität” beruht. Klingt kompliziert. Ist es aber nicht. Viele Ökonomen glauben an globale Kaufkraftparität – abgekürzt KKP. Die KKP besagt, dass es weltweit langfristig eine Angleichung des Preises für ein und dieselbe Ware in verschiedenen Ländern geben wird. Um diese Theorie zu beweisen, braucht man etwas, das wirklich in jedem Land gleich ist. Und ein Big Mac von McDonald’s ist ein solches perfektes Produkt. Der Burger wird in allen Ländern mit den gleichen Zutaten hergestellt.
Der für nationale Kaufkraftberechungen herangezogene Waren- und Dienstleistungskorb in den USA unterscheidet sich oft von dem vieler anderer Länder. Dasselbe gilt auch für den deutschen Warenkorb, den türkischen, den vietnamesischen … und so weiter. McDonald’s hat nun aber Filialen in 118 Ländern. Das bedeutet: sein Big-Mac-Sandwich kann in 118 Ländern in den dortigen Warenkorb gelegt werden, um Kaufkraft zu berechnen. Der Big Mac wird quasi zu einer nützlichen Kontrollvariable – nicht zuletzt weil er bereits seit 1967 existiert.
Wer erfand diesen Big-Mac-Index? Es war der britische Wirtschaftredakteur Pam Woodall. Im September 1986 nutzte er den Big Mac erstmals in der Zeitschrift “The Economist” als humorvolle Illustration, um Kaufkraft darzustellen. Und das kam richtig gut an! Seitdem wird er jährlich von eben dieser Zeitung veröffentlicht. Obwohl der Big-Mac-Index eigentlich nicht als legitimes Instrument zur Bewertung von Wechselkursen gedacht war, wird er mittlerweile weltweit anerkannt und in vielen akademischen Lehrbüchern und Berichten erwähnt.
Praktisch gesehen ist der Preis eines Big Mac das Ergebnis vieler lokaler wirtschaftlicher Faktoren, z. B. des Preises der Zutaten, der lokalen Löhne oder der Kosten für das Aufstellen von Plakaten und für den Kauf von Fernsehwerbung. Diese Variablen sind es, die den Big-Mac-Index so interessant machen. Viele Wirtschaftswissenschaftler sind der Meinung, dass der Preis für einen Big Mac im Weltmaßstab ein durchaus ernst zu nehmendes Maß für die reale Kaufkraft darstellt.
Wie funktioniert der Big-Mac-Index?
Wie der Big-Mac-Index funktioniert, zeigt eine einfache Rechnung. Sie vergleichen zunächst einmal den Preis eines Big Macs in einem Land durch den Preis eines Big Macs in anderen Ländern. Sollten Sie dabei für jedes Land die entsprechende Landeswährung verwenden, müssen Sie das Ergebnis noch auf eine einheitliche Währung umrechnen – per aktuellem Wechselkurs. Laut KKP-Theorie zeigt die Differenz zwischen den Preisen dann, ob eine der beiden Währungen unter- oder überbewertet ist. Nehmen wir zum Beispiel an, dass ein Big Mac in New York fünf US-Dollar, und in Berlin vier Euro kostet. Den Euro-Wert berechnen wir um in US-Dollar. Macht 4,21 US-Dollar in Berlin gegenüber 5 US-Dollar in New York. Ich habe hier den aktuellen Euro-Dollar-Umtauschkurs von 1 zu 1,05 zugrunde gelegt – Stand Anfang Mai. Euro und Dollar sind also momentan fast gleich viel wert. Das macht den Big-Mac-Preisvergleich umso einfacher.
Die Big-Mac-Index-Bewertung für Berlin versus New York wäre dann 4,21 zu 5,00 = 1 zu 1,18. Der Euro ist demnach um circa 18 Prozent unterbewertet. Eine solch einfache aber geniale Milchmädchen-Rechnung könnte sich nun durchaus auf Ihre finanziellen Entscheidungen auswirken, z. B. darauf, wo Sie Ihr Geld anlegen!
Als Anleger können Sie den Big-Mac-Index nutzen, um festzustellen, ob eine Währung im Vergleich zu einer anderen über- oder unterbewertet ist. Sie können auf der Grundlage eines Vergleichs dieser Daten auf dem Devisenmarkt ernsthafte Geschäfte tätigen.
Sie können auch Wertveränderungen im Laufe der Zeit messen, um die langfristige Big Mac Inflationsrate zu ermitteln und sie dann mit offiziellen staatlichen Inflations-Aufzeichnungen vergleichen.
Wie kann ein Big Mac bei Ihren Reiseplänen helfen?
Der Big-Mac-Index ist bis zu einem gewissen Grad ein Messinstrument für die Lebenshaltungskosten oder auch die Urlaubskosten, wenn Sie eine Reise ins Ausland planen. Klingt verrückt. Aber probieren Sie es einfach mal aus. Vergleichen Sie die Big-Mac-Preise für 2022 innerhalb Europas. Sie werden erstaunt sein, wie gut der Burger-Preis die Lebenshaltungskosten in den jeweiligen Ländern repräsentiert.
Norwegen: 6,39 Dollar
Schweden: 5,79 Dollar
Dänemark: 4,82 Dollar
Deutschland: 4,21 Dollar
Tschechien: 4,11 Dollar
Polen: 3,44 Dollar
Dreimal dürfen Sie raten, in welchem der fünf genannten Länder die Lebenshaltungskosten am geringsten sind 🙂
Ein Vergleich der Big-Mac-Preise liefert also nicht nur gestandenen Ökonomen, sondern auch uns Otto-Normal-Verbrauchern einen guten Anhaltspunkt dafür, wie weit wir unseren Euro im Ausland strecken können. Norwegen stellt im europäischen Maßstab mit Abstand die größte Gefahr für unsere Geldbörse dar.
Fazit
In die skandinavischen Länder reise ich dieses Jahr lieber nicht. Aber Urlaub in Norwegen ist nicht die einzige Gefahr für Ihr hart verdientes Geld. Es gibt noch eine Menge weiterer Gefahren, die Ihr Vermögen bedrohen. Wenn Sie wissen wollen, welche Gefahren noch auf Ihr Vermögen lauern – und vor allem, wie Sie sich dagegen schützen können, dann melden Sie sich zur kostenfreien Online-Veranstaltung von Herrn Alexander Streeb an. Herr Streeb zeigt Ihnen mal eine Lösung, die hat nichts mit Immobilien zu tun hat – nichts mit Aktien, Kunst oder Kryptowährungen. Es handelt sich um einen echten Sachwert, der seit Jahrhunderten Vermögen nachweislich geschützt hat. Klicken Sie dazu den Link hier unter diesem Video.